Ästhetischer Widerstand?

Der junge österreichische Germanist Albert Eibl versucht eine Ehrenrettung Ernst Jüngers

Eichmann in Jerusalem ist in vielem eines der schwächeren Werke Hannah Arendts. In einem interessanten Detail aber sticht es noch heute heraus: nämlich als Arendt über die „innere Emigration“ spricht, also

„über alle jene, die im Dritten Reich Stellungen, und oft genug hohe Stellungen, innehatten und dann nach dem Kriege sich selbst und der Welt erklärten, sie seien jederzeit ‚innerlich Gegner des Regimes‘ gewesen. Nicht, ob sie die Wahrheit sagen oder nicht, ist hier die Frage; entscheidend ist, dass es in der ganzen geheimnisverseuchten Atmosphäre des Hitlerregimes kein besser gehütetes Geheimnis gegeben hat als solche ‚innere Opposition‘. Das war unter den Bedingungen des Naziterrors fast eine Selbstverständlichkeit; wie mir einmal ein sehr bekannter ‚innerer Emigrant‘ [ … ] versichert hat, mussten sie ‚nach außen‘ sogar nazistischer auftreten als gewöhnliche Nazis, um ihr Geheimnis zu wahren.“

Albert Eibls Ernst Jünger tritt uns als ein solcher „innerer Emigrant“ entgegen – freilich nicht als Täter, sondern als, ja: unpolitischer Literat. Hierin könnte eine Entlastung liegen, denn das Zitat von Hannah Arendt geht ja weiter:

„In Wahrheit gab es nur einen Weg, im Dritten Reich zu leben, ohne sich als Nazi zu betätigen, nämlich, überhaupt nicht in Erscheinung zu treten: sich aus dem öffentlichen Leben nach Möglichkeit ganz und gar fernzuhalten war die einzige Möglichkeit, in die Verbrechen nicht verstrickt zu werden, und dies Nicht-Teilnehmen war das einzige Kriterium, an dem wir heute Schuld und Schuldlosigkeit des Einzelnen messen können.“

Nun, so ein Nicht-Teilnehmen könnten wir getrost auch Ernst Jünger attestieren. Zwar Hauptmann der Reserve im Stab des „Militärbefehlshabers Frankreich“, lässt sich ihm doch keine, zumindest keine direkte Beteiligung an nationalsozialistischen Gewaltverbrechen zurechnen. Und als Literat? Verbat sich Jünger die Vereinnahmung durch die Nazis und veröffentlichte 1939 mit Auf den Marmorklippen gar ein verschlüsseltes Widerstandsbuch. Jünger könnte also mit einigem Recht als ein innerer Emigrant „im guten Sinne“ gelesen werden, als jemand, der sich im Sinne Hannah Arendts bemühte, während der Diktatur weitgehend unsichtbar, nicht-teilnehmend zu bleiben.

Hier könnte diese Rezension zu Ende sein, ginge es Albert Eibl nicht um mehr. Die Ausgangsthese oder besser das Ziel seiner hier in Buchform vorliegenden Magisterarbeit lautet nämlich, „Jüngers Philosophie der Desinvolture“ als eine „Form der ‚inneren Emigration'“ auszuweisen, „die sich nicht scheut, das Rechte zu tun und zu widersprechen“, womit „das schriftstellerische Werk Ernst Jüngers von 1933 bis 1945 zu einem seltenen Mainfest des ästhetischen Widerstands“ gerinne.

Und hier sind Zweifel angebracht. Zweifel, ob es so etwas wie „ästhetischen Widerstand“ gibt, noch dazu auf dem Horizont des NS-Regimes und des von diesem verübten Menschheitsverbrechens der Shoa, vor allem aber auf dem Horizont von Jüngers eigener Biographie. Und grundsätzliche Zweifel, ob gerade Ernst Jünger auch nur in irgendeiner Weise dem Widerstand zuzurechnen sei.

Denn Ernst Jünger war „jemand“ im „Dritten Reich“: Pour-le-Mérite-Träger, Angehöriger des Großbürgertums und als Autor der Stahlgewitter Idol eines ganzen gesellschaftlichen, und zwar des damals politisch dominanten gesellschaftlichen Spektrums. Wer, wenn nicht er, hätte zu einer widerständigen Gesinnung die praktische Probe aufs Exempel liefern können, ja: müssen statt bloß „mehrdeutige, camouflierte Regimekritik, die eine fein austarierte Doppelbödigkeit zu ihrem statischen Prinzip erhob“?

Eibls konkrete These – der Mann ist Germanist und noch keine 30, was seine Tendenz zur Idealisierung erklären mag – lautet, Jünger habe bereits 1929 mit dem Abenteuerlichen Herzen seine Wandlung vom nihilistischen Dezisionisten zum ästhetischen Metaphysiker vollzogen und sich damit vom Nationalsozialismus schon vor der „Machtergreifung“ losgesagt:

„Über Jahrzehnte hinweg notiert immer wieder Jünger, die Aufgabe guter Prosa sei es, ‚die Todesfurcht zu bannen‘. Das ist das eigentliche Leitmotiv, das sein gesamtes Schreiben durchzieht. Um sich selbst und seiner idealisierten [gemeint ist wohl ideierten; K.S.] Lesergemeinde in Zeiten ’nihilistischer Pöbelherrschaft‘ Mut und Hoffnung zu spenden  – und die spätestens ab dem 30. Januar 1933 angebrochenen Phase der Vernichtung in Würde zu bestehen – führt er in seinem […] Oeuvre immer wieder Oasen der Schönheit wie der höheren metaphysischen Ordnung vorbildhaft gegen die Nichtswürdigkeit der im Deutschen Reich auf bittere Weise zur Realität gewordenen ‚Schinderwelt‘ ins Treffen.“

Das klingt salbungsvoll – und verräterisch. Denn hätte dieser Ernst Jünger seine „Todesfurcht“ jemals wirklich „gebannt“: hätte er dann noch das Abschlachten und Massenmorden, von dem er Kenntnis hatte und dessen Unrecht er gewiss einsah, jahrelang mitansehen können, ohne Widerstand zu leisten? Naja, an anderer Stelle schreibt Eibl, Jüngers „ritterliches Ehrgefühl und sein persönliches Verständnis von Würde“ hätten ihm ja verboten, sich „als intellektueller Widerständler zu profilieren“. Na, was denn nun?

Abgesehen davon, dass Eibl mit problematischen oder unklaren Kategorien operiert – so ist gegen den Topos Ehrgefühl an sich nichts einzuwenden, aber er bedürfte immerhin einer genaueren hermeneutischen Klärung –, ist der apologetische Tenor des Buchs zu sehr hörbar. Und den Vorwurf historischer bzw. politischer Schuld mit literaturwissenschaftlichen Werkzeugen zu entkräften, ist eine nicht eben leichte Aufgabe. Anders gesagt: die Aufgabe ist falsch gestellt.

Eibl operiert mit dem Topos der „kalten Persona“, den der – vom Nationalsozialismus reell bedrohte – Romanist Werner Krauss prägte, um damit eine habituelle Überlebensstrategie zu determinieren. Die kalte Persona = Maske müsse sich aufsetzen, wer heimlich in Opposition sei, um nicht aufzufliegen.

Den Topos der „kalten Persona“ benutzte jüngst auch der Germanist Helmuth Lethen in seinem Buch Die Staatsräte, um das Verhalten vierer prominenter Vertreter des Bildungsbürgertums im „Dritten Reich“ zu entschlüsseln: Wilhelm Furtwängler, Ferdinand Sauerbruch, Gustaf Gründgens und Carl Schmitt.

Man geht nicht fehl, festzustellen, dass die Figur der „kalten Persona“ zu einer sinnvollen Hermeneutik widerständigen Handelns schlechterdings nichts taugt. Denn Widerstand entbirgt sich, wie das Wort schon sagt, im tätigen Widerstehen, nicht im theoretischen Denken. Eine kalte Persona dagegen braucht man nicht zum Widerstehen, sondern zum Überleben. Eine kalte Persona brauchte der kommunistische KZ-Häftling, brauchte der Arbeitshäftling in Treblinka vielmehr als etablierte, hochgeehrte und auch gut dotierte Herren, wie es Lethens vier Staatsräte und auch Hauptmann d. R. Jünger gewiss waren.

Die Wahrheit ist: there is no such thing as „ästhetischer Widerstand“, und Ernst Jünger war kein Widerständler. Die von Eibl in personaler Rede Jünger zugerechnete Haltung decouvriert die Nihilität von dessen „Widerständigkeit“ in entwaffnender Schlichtheit:

„Da mit den Nationalsozialisten ein Typus an die Macht gekommen ist, der die allgemeine Billigung der Bevölkerung  genießt, hat ein offenes Einschreiten keinen Sinn mehr. […] Ein solches entlarvt den Widerständler nur und führt im besten Fall zu erhöhter Überwachung, im schlimmsten Fall zur physischen Vernichtung.“

Na, zu was soll Widerstand denn sonst führen? Wenn ich mich nicht nassmachen will, dann kann ich auch nicht verlangen, dass mein Pelz sauber wird. „Nur durch geschickte Tarnung“, fährt Eibl fort, „ist ein Werk des Widerstands vor der eigenen Vernichtung gefeit.“ Nach dieser Logik wäre jeder SS-Funktionär, sich selbst, seinen eigentlichen Charakter geschickt tarnend durch fleißige Pflichterfüllung im Dienste des Führers, der ideale Widerständler gewesen.

Nun könnte man einwenden: niemand kann ex post von Jünger oder sonstwem einfordern, Widerstand geleistet zu haben. Seine Rolle hat er schließlich mit Millionen von Deutschen gemein, die vielleicht zwar ebenfalls weitgehend unbescholten durchs „Dritte Reich“ kamen, die aber auch keinen Widerstand leisteten. Nur: diesen Rückzugsweg schneiden sich Jünger-Apologeten wie Eibl ja selber ab, indem sie ihrem Heros eine Widerständigkeit imputieren, die den Namen nicht wert ist. Eibl will Jünger eine Ehre, die er und seinesgleichen ihm überhaupt erst antun, retten – und scheitert daran, muss daran scheitern. „Durch die Machtergreifung“, schreibt Eibl, sehe sich Jünger

„unversehens in eine Situation versetzt, in der es für den Einzelnen mehr denn je auf ritterliche Bewährung und heroischen Widerstand ankommt. Allerdings wird der ‚Verlorene Posten‘ für ihn nun nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern zuhause, im Alltag des bürgerlichen Lebens und am Schreibtisch verteidigt.“

Je nun. Der ‚verlorene Posten‘ in einem Regime wie dem nationalsozialistischen war nicht die Literatur, sondern waren die allgemeinen Menschenrechte. Der verlorene Posten wäre nicht am Schreibtisch, auch nicht am Generalstabsschreibtisch zu verteidigen gewesen, sondern in Belzec, Sobibor, Treblinka. Der Historiker Stephan Malinowski hat vergangenes Jahr in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die harten, aber wohl wahren Worte gefunden:

„Dass die unaussprechlichen Großverbrechen, in denen das Offizierskorps weit mehr als nur Beobachter war, auch Gewissensfragen aufwarfen, erscheint selbstverständlich. Dass Tresckow, Schulenburg und Stauffenberg 1942 einen Staatsstreich zur Rettung der osteuropäischen Juden organisiert hätten, wenn Moskau gefallen und der Krieg gewonnen worden wäre, erscheint hingegen unwahrscheinlich.“

Man kann Eibls Jünger auf zwei Weisen lesen. In der einen Lesart erscheint er als ein Goethe des 20. Jahrhunderts, immer vom hohen, weltfremden Ross her lebend und schreibend, einen Lebensstil und eine „Freiheit“ verteidigend, die niemand je infrage gestellt hat, eine Heroik beschwörend, die nie gefordert war. Goethe wusste dies freilich. Goethe wusste, dass seine eigenen, zarten Lebenskämpfe im Vergleich zu denen eines Friedrich Schiller ein Witz waren. Wusste aber Jünger, dass auf Joseph Roth, der selber ganz schöne, aber ganz andere Rittmeisterprosa geschrieben hat, der Tod in einer Konservenbüchse in Sobibor gewartet hätte, hätte er sich nicht rechtzeitig in Paris totgesoffen? Wusste Jünger von der Verzweiflung, in der ein Walter Benjamin, schon den rettenden Hafen vor Augen, seinem Leben, das er nicht in ewiger Flucht zubringen wollte, ein Ende setzte? Wusste er von den Dutzenden jüdischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die in Lagern, Gaskammern und Erschießungsstätten elendiglich verreckten? Lebenskampf, heroische Bewährung: ja, das gibt es, das ist real, gestern und auch heute. Aber ein Ernst Jünger konnte davon nur fabulieren. Ob ihm das – wie Exzellenz Goethe, der wohl wusste, dass sein behütetes Leben nur ein „Auf-den-Hund-Kommen“ war – bewusst war, steht dahin; dass aber Eibl ihm und uns diese Behütetheit zur Heldengeschichte umbiegen will, ist ein Ärgernis.

Jüngers Ästhetik mag sehr wohl dem „Kampf des souveränen, nach höheren Werten strebenden Einzelnen gegen die nihilistischen Strömungen der eigenen Zeit“ gegolten haben. Nur, wer – Marion Dönhoff tat dies im Übrigen auch – Dingen wie Baby Jar oder Treblinka oder auch nur der Köpenicker Blutwoche und Buchenwald mit „Nihilismus“ beizukommen sucht, der hat nichts verstanden, er heiße Ernst Jünger oder Albert Eibl. Und, um neben dem Abenteuerlichen Herzen Eibls andere Lieblingsreferenz, den philosophischen Essay Waldgang von 1951, zu bemühen: der Salonwiderständler Jünger war eben kein „Waldgänger“, so wenig wie der Holzwegwanderer Heidegger mit seinem Lehrstuhl und seinem Professorengehalt. Ein Waldgänger wäre Jünger vielleicht gewesen, wenn er 1942, den Pour-le-Mérite am Hals, das EK I am Rock, an einem Mikrophon der BBC in London der Welt von den deutschen Gräueltaten berichtet hätte. Thomas Mann hat es ihm vorgemacht.

Man kann Eibls Jünger aber auch anders lesen. In dieser zweiten Lesart entpuppt sich Jünger nicht als moderner Goethe, sondern als Corpsstudenten-Held. Auf dem Corpshaus beweist man Ästhetik beim Knotentanz, und Heroik höchstens beim Stafettensaufen. Weil aber im geschlossenen Kreis niemand widerspricht, verkauft man das Ganze als „Stil“ und „Wertebewusstsein“. Der einzige Wert, dessen man sich in diesen Kreisen freilich wirklich bewusst ist, ist das eigene Fortkommen, das eigene Überleben. Da dies aber, verständlicherweise, zu wenig für eine Heldensaga abgibt, verbrämt man das Ganze zur Charaktererziehung. In Wahrheit ist es eine Erziehung eben zur „kalten Persona“, und zwar meist so sehr, dass hinter lauter Persona ein Charakter nur noch schemenhaft zu vermuten ist.

Jüngers Ideal, schreibt der Literaturwissenschaftler Eibl, sei die „Figur des bedeutenden Einzelnen, der sich von keiner irdischen Macht vereinnahmen lässt, weil er den höchsten Wert des Lebens in der Würde erkennt, eine freie und unabhängige Existenz zu führen“. Nun wird Jünger dieses Ideal mit wahrscheinlich jedem Schriftsteller und jeder Schriftstellerin in der Literaturgeschichte gemein haben. Auch dass er, wie Eibl nahelegt, versucht habe, diesem Ideal nachzuleben, ist glaubhaft (und wieder wenig überraschend – welcher Schriftsteller hält sich nicht für etwas Besonderes?). Nur: wer diesen Maßstab so explizit und radikal anlegt wie Eibl an Jünger, der muss auch eine radikale Prüfung erwarten. Und bei dieser Prüfung fällt Jünger, der die „Abenteuer“ seines Lebens seltsam distanziert und unempathisch, ungebrochen und entspannt (sic) erlebte, durch. Da, wo er hätte bestehen können – nicht im Schützengraben 14/18, einem Schicksal, das er nolens volens mit Millionen teilte, sondern im Zivilisationsbruch 33/45, als er Teil der deutschen Elite war –, fiel er durch.

Beglaubigt wird dies in bizarrer Weise durch ein Goebbels-Zitat, das Eibl (wie viele Jünger-Apologeten) zum Beweis für Jüngers Widerständigkeit aufbietet, nicht wissend (oder sehend), dass er gerade mit diesem Zitat seinem Idol das Genick bricht. In sein Tagebuch notiert der Propagandaminister am 21.11.41: „Ernst Jünger hat sich vollkommen in eine unfruchtbare Philosophasterei eingesponnen.“ – „Unfruchtbar“ – das trifft es allerdings, sofern man, wie Eibl, in „geschickter Tarnung“, „verdeckter Schreibweise“ und „camouflierter Regimekritik“ ein Werk des Widerstands erkennen möchte.

Man fühlt sich bei der Lektüre von Eibls Arbeit wie in einem jener ästhetisch sehr gelungenen und zugleich herausfordernd naiven „Offiziersfilme“ der Fünfzigerjahre, gedreht von Regisseuren wie Frank Wisbar, Alfred Weidenmann, Paul May oder Helmut Käutner. Vor allem Käutners Des Teufels General kommt einem in den Sinn: lauter schöne, elegante Herren in schönen, eleganten Uniformen, voll mit Orden, Ritterkreuzen mit und ohne Eichenlaub, Deutschen Kreuzen in Gold, Pour-le-Mérites, wie sie da stehen im Salon, den doppelten Cognac in der Hand, und mal weinerlich, mal schnarrend, immer pathetisch über den „Führer“, „Himmler“ und „die Katastrophe“ schimpfen. Natürlich – sie tragen ja nur die Röcke und Abzeichen und beziehen ja nur die Gehälter und Gehaltszuschläge des Regimes, das sie innerlich so sehr verabscheuen. – Wenn es nicht so ärgerlich wäre, wäre es einfach albern und weltfremd. Und so ein Kabinettstück der Romantisierung wie der General Harras des Curd Jürgens ist auch Eibls Romantisierung Ernst Jüngers.

Albert Eibl ist noch jung. Er führt den Verlag Das Vergessene Buch in Wien und hat dort gerade erst unter großem Medienecho den von ihm wiederentdeckten Roman Leben verboten der österreichisch-jüdischen Romancière Maria Lazar herausgebracht, die 1948 im schwedischen Exil starb. Ihn leiten sicher keine schlechten Absichten. Eher mag er dem, durchaus verständlichen, eigenen Wunsch auf den Leim gegangen sein, aus einem ästhetischen Vorbild auch ein menschlich-moralisches zu machen. Solche Wünsche kennt jeder Mensch. Sie sind dazu da, um auf sie hereinzufallen – und um anschließend von ihnen geheilt zu sein.

Albert Eibl: Der Waldgang des ‚Abenteuerlichen Herzens‘. Zu Ernst Jüngers Ästhetik des Widerstands im Schatten des Hakenkreuzes. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2020, 183 S., 36€.

Header: Ernst Jünger (li.) und Carl Schmitt in Rambouillet, Frankreich, nach 1940. Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach

© Konstantin Johannes Sakkas, 2020

Ein Gedanke zu “Ästhetischer Widerstand?

  1. Bis zum letzten Absatz dachte ich nach jedem Satz „und Kästner?“
    Mit Käutners Film taucht er dann endlich auf – aber stimmt für ihn das Arendt-Zutat?

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